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UNSERE ORGEL
Haben Sie gewusst, dass unsere große Orgel das Hauptwerk des Orgelbauers Alois Hörbiger ist,
des Urgroßvaters der berühmten Schauspielerbrüder Attila und Paul Hörbiger?
Ende 1856 erhielt der damals in Wien-Atzgersdorf wohnhafte Tiroler Alois Hörbiger den Auftrag
zur Errichtung der neuen Orgel in der sich eben im Bau befindlichen neuen Pfarrkirche zu Altlerchenfeld.
Die technischen Herausforderungen waren gewaltig, so z. B. die Anforderung, den riesigen Kirchenraum
akustisch auszufüllen, obwohl die Orgelgehäuse ungünstigerweise nur mit den Schmalseiten zum Kirchenschiff
zeigen durften, um das durch das große Ostfenster einströmende Licht nicht zu behindern.
Nur der Organist selbst, dessen Spieltisch sich zwischen den beiden Gehäusen befindet,
ist der vollen akustischen Stärke dieses wunderbaren Instrumentes ausgesetzt.
Nach der Fertigstellung im Jahre 1860 wurde in den ersten Jahren allerdings immer wieder Kritik
am zu verhaltenen Klang der Orgel laut, sodass sich Hörbiger genötigt sah,
im Jahre 1865 einige Register zu verändern, um die geforderte Klangstärke im ganzen Kirchenschiff
zu erreichen. Trotz dieses anfänglichen Mangels wurde der Orgel schon im Jahre 1860 mittels eines
Gutachtens verschiedener Fachleute das Prädikat „Meisterwerk“ verliehen, eine dringend notwendige Auszeichnung,
da von ihr die Auszahlung des restlichen Honorars von 8.500 Gulden an Alois Hörbiger abhängig war, jener Summe,
um die Hörbiger seinen ursprünglichen Kostenvoranschlag überschritten hatte. Zusätzlich wurde
der Erbauer von Seiner Majestät Kaiser Franz Josef für dieses Meisterwerk mit der goldenen Medaille
für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet.
Im Jahre 1964 entschloss man sich zu einer Generalsanierung der Orgel durch den Orgelbauer Phillip Eppel,
in deren Verlauf leider auch die Disposition der Orgel (also die Art und Anordnung der Register) verändert wurde,
sodass der bis dahin typische „Hörbiger-Klang“ zum Teil verlorenging.
Unter der Orgel, also ein Stockwerk tiefer, befindet sich die gewaltige pneumatische Windanlage,
die hauptsächlich aus drei großen Magazinbälgen besteht. Diese wurden ursprünglich durch im Orgelraum
befindliche Treteinrichtungen manuell bedient, erst später wurde das Gebläse elektrifiziert,
wodurch die Bedienung der Treteinrichtungen hinfällig wurde, welche jedoch bis heute funktionstüchtig
geblieben sind.
Der heutige Zustand unserer 150 Jahre alten Orgel ist einerseits überraschend gut, in mancher Hinsicht
aber auch besorgniserregend. Als positiv wurde erkannt, dass vor allem die meisten Holzteile noch in
ausgezeichnetem Zustand sind (kaum Holzwurmbefall), dafür aber z. B. der Schimmelbefall hoch ist,
vor allem auch an den Blasbälgen, die immer noch aus dem ursprünglich verwendeten Leder bestehen!
Auch die Pfeifen und Trakturen (Verbindungen zwischen Tasten und Pfeifen) haben in diesem langen Zeitraum
natürlich gelitten, sodass eine umfassende Sanierung unserer ehrwürdigen Orgel also in nächster Zeit
unumgänglich notwendig sein wird, natürlich verbunden mit einem hohen Finanzierungsbedarf.
Entsprechende Kostenvoranschläge sind gerade in Begutachtung.
Auch wenn daher in nächster Zeit ein großer Geldbetrag von uns aufgebracht werden muss – wir können
glücklich und stolz sein, dass wir in Altlerchenfeld die größte und bedeutendste Orgel Alois Hörbigers
besitzen, während viele andere Orgeln dieses großen Meisters zum Teil infolge von Kriegseinwirkungen
gar nicht mehr vorhanden sind!
Ich wünsche uns allen, dass wir uns noch lange am Klang dieses einzigartigen Instrumentes,
vielleicht bald im sanierten Zustand, erfreuen können!
Gerhard Fleischer
Hörbigerorgel
Manuale
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